Dieses Forschungsprojekt ist abgeschlossen.
KIWi-pro

Entwicklung eines KI-basierten Systems zur automatisierten, ganzheitlichen Erfassung, Analyse und Dokumentation digitaler und manueller Unternehmensprozesse für ein effektives Wissens- und Prozessmanagement.

Das Ziel des Forschungsprojekts KIWi-Pro ist die Entwicklung einer KI-basierten Lösung zur ganzheitlichen und möglichst automatisierten Erfassung, Analyse und Dokumentation von Unternehmensprozessen. Dabei werden sowohl digitale als auch analoge Prozessschritte berücksichtigt, um Unternehmen eine umfassende und kosteneffiziente Prozessbetrachtung zu ermöglichen.

KIWi-Pro verbindet Methoden des Desktop-Activity-Mining mit innovativen Ansätzen der Computer Vision, um nicht nur digitale, sondern auch manuelle Tätigkeiten systematisch zu erfassen und zu klassifizieren. Mithilfe moderner Kamerasysteme werden analoge Arbeitsabläufe erkannt, analysiert und in die digitale Prozessdokumentation integriert. So entsteht ein vollständiges Abbild realer Unternehmensprozesse, das Unternehmen eine präzise Wissenssicherung, strukturiertes Onboarding neuer Mitarbeitender sowie kontinuierliche Prozessoptimierung ermöglicht.

Unsere Rolle im Projekt

DesktopRecording. Für die Erfassung digitaler Prozessdaten wird eine bereits existierende Arbeit des August-Wilhelm Scheer Instituts eingesetzt und von uns weiterentwickelt. Dabei werden KI-basierte Bilderkennungsverfahren genutzt, um mit Hilfe von Screenshots anonymisiert die jeweiligen Prozessaktivitäten zu erkennen. Zusätzlich müssen per OCR Zusatzinformationen zum Prozessschritt aus den Screenshots erfasst und gegebenenfalls anonymisiert werden. 

Process Discovery. Die erfassten Prozessdaten aus digitalen und analogen Quellen müssen kombiniert und semantisch angereichert werden, um eine Zusammenfassung eines ganzheitlichen Prozesses zu ermöglichen. Neben der   Berücksichtigung von zeitlichen Zusammenhängen sollen hierfür unüberwachte Lernverfahren, aus dem Bereich Clustering, entwickelt und eingesetzt werden. Diese Verfahren lernen basierend auf den zur Verfügung stehenden Zusatzinformationen  der Aktivitäten (wie bspw. Screenshots der Anwendung, OCR aus dem Video), welche Aktivitäten Gemeinsamkeiten haben und somit zum gleichen Geschäftsvorfall gehören. Beispielsweise können verschiedene Aktivitäten in einem Rechnungsstellungsprozess miteinander verknüpft werden, weil die gleiche Rechnungsnummer in Screenshots und im Video identifiziert wurde. In der Praxis kann es zudem unterschiedliche Wege geben, wie ein Prozess von den Mitarbeitern ausgeführt wird. Mithilfe von Process Mining Verfahren werden die unterschiedlichen Varianten automatisch analysiert und ein Modell erstellt, das den Prozess ganzheitlich beschreibt und dokumentiert. 

Die Ausgangssituation

Der Handlungsbedarf im Überblick

Die Mitarbeitenden und insbesondere deren Wissen und Know-How sind Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der meisten Unternehmen. In einer für das BMWi durchgeführten Studie bescheinigte eine Mehrzahl der befragten Unternehmen dem Wissensmanagement eine überragende Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg. In der Praxis kämpfen Unternehmen jedoch damit, das nötige Know-How aufzubauen oder im Unternehmen zu halten. So entgehen bspw. deutschen IT-Unternehmen jährlich rund elf Milliarden Euro Umsatz durch Wissens- und Kompetenzverlust. Wissensweitergabe erfolgt größtenteils noch wenig strukturiert von „alten“ Mitarbeitenden an „neue“ Kolleg:innen.

unternehmensinterner Wissens- und Kompetenzverlust

Umsatzverlust in Höhe von rund 11 Mrd. Euro

Eure Kontaktperson

KIWi-pro

KI Basiertes Wissens- & Prozessmanagement

tobias.greff@aws-institut.de

+49 172 4580 391

Eure Kontaktperson

KIWi-pro

KI Basiertes Wissens- & Prozessmanagement

Tobias Greff

tobias.greff@aws-institut.de

+49 172 4580 391

Unser Lösungsansatz im Fokus

Für die anonyme Erfassung digitaler Prozessdaten wird eine Desktop-Recording Software eingesetzt. Diese ist im Gegensatz zu klassischem Process Mining nicht auf die Bereitstellung von Daten aus bestimmten IT-Systemen angewiesen, sondern erfasst detailliert alle prozessrelevanten Aktionen, die an einem PC durchgeführt werden. Die analogen Prozessschritte werden durch ein videobasiertes Verfahren (Video-Recording) erfasst. Im ersten Schritt werden Detektions- und Trackingalgorithmen genutzt, um Personen und Objekte (bspw. Pakete, Dokumente) im Videobild zu erkennen und deren Bewegungen nachzuverfolgen. Im zweiten Schritt müssen diese Daten um die Analyse der Interaktionen zwischen den Personen und Objekten erweitert und deren Tätigkeiten klassifiziert werden. Dazu werden domänenspezifische Standardaktivitäten definiert, wie beispielsweise „Führen eines Telefonats“, oder „Start einer Maschine“.

Förderhinweis

Das Projekt KIWi-Pro ist gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Förderkennzeichen: 01IS20037B
Laufzeit: 01.07.2020 – 30.06.2023

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